Energie- und Zeitmanagement: 10 Fragen, um das Beste aus jedem Tag zu machen

Mehr Fokus, weniger Druck: Mit diesen Fragen richtest du deinen Tag nach deiner Energie, statt nach der Uhr. Das Ziel: dein Energie- und Zeitmanagement wesentlich verbessern.
Unser Leben besteht aus lauter einzelnen Tagen. Diese reihen sich aneinander, wir schenken einem einzelnen Tag oft wenig Aufmerksamkeit. Manchmal rauscht eine Woche geradezu an uns vorbei, wir haben gar nicht wahrgenommen, was passiert ist. Denk mal zurück: Woran erinnerst du dich in deiner letzten Woche? Welche Tage in deiner letzten Woche waren herausragend?
Wenn du hier mitliest, hast du wahrscheinlich auch schon versucht, dein Zeitmanagement zu optimieren. Aber statt dich freier zu fühlen, haben dich die Regeln vielleicht eingeengt.
10 Fragen, die dein Bewusstsein im Alltag stärken
Im Energie- statt Zeitmanagement empfehle ich ein anderes Bewusstsein. Es geht dabei nicht um Druck und Kontrolle, sondern um eine wirkliche Achtsamkeit für deine Werte, deine Ausrichtung und deinen Tag.
Um dein Bewusstsein zu schärfen und deinen Fokus neu auszurichten, stelle ich dir im folgenden einige Fragen zur Selbstreflexion vor. Einige der Fragen habe ich im Buch „This is how you heal“ bei Brianna Wiest gefunden. Ihre Vorschläge habe ich ergänzt und angepasst.
Die zehn Fragen, die du hier findest, sind dafür geeignet, mehr Tiefe in deinen Alltag zu bringen. Außerdem gebe ich dir persönliche Beispiele aus meinem eigenen Energie- und Zeitmanagement, damit du die Fragen leicht für dich umsetzen kannst.
Stell dir am Morgen oder im Laufe des Tages diese zehn Fragen (oder einige ausgewählte Fragen davon) und beobachte, wie sie deine Haltung und deine Entscheidungen verändern:
1. Was würde meine beste Version heute tun?
Denke nicht über eine perfekte, unerreichbare Vorstellung deiner Zukunft nach. Frage dich lieber: Wie würde die beste Version meiner Selbst den heutigen Tag gestalten?
- Welche Entscheidungen würde meine beste Version treffen?
- Welche Prioritäten würde sie setzen?
- Wohin würde mein bestes Selbst gehen?
- Was würde meine beste Version machen?
Oft weißt du intuitiv die Antwort. Deshalb erlaube dir dann auch, darauf zu hören, denn damit beginnst du, deine Energie- und Zeit effektiv zu managen. Du kannst dir diese Frage morgens beim Kaffee stellen, bevor du ins E-Mail-Chaos abtauchst. Dann wirst du vielleicht erkennen dass die beste Version deiner Selbst erst die eine wirklich wichtige Aufgabe erledigen würde. Und so kannst du mit dieser Aufgabe beginnen, statt dich zu verzetteln oder von anderen Dingen ablenken zu lassen.
Mein Beispiel: Mit diesem Gedanken habe ich beispielsweise die Entscheidung in meinem Leben getroffen, dass ich eine sportliche Person bin, die sich bewegt. Es ist nicht so, dass ich als Kind besonders sportlich war oder in einem Sportverein geglänzt habe. Doch irgendwann habe ich es für mich beschlossen, dass ich ein beweglicher und sportlicher Mensch bin. Seitdem messe ich meine Taten an diesem Faktor. Wie würde eine bewegliche Person sich verhalten? Sie würde beispielsweise jeden Tag mindestens 5000 Schritte laufen. Also, da ich mich wie eine bewegliche Person verhalte, schaue ich auf mein Wearable und achte darauf, dass ich mindestens 5000 Schritte am Tag mache – aktuell ist mein Ziel sogar 8.000. Ich plane auch Sport und Bewegung in meinen Wochenplan fest ein und gehe dahin, ob ich Lust habe oder nicht.
Was ich damit sagen möchte: Wie dein zukünftiges Selbst ist, das bestimmst du! Durch bewusste Entscheidungen und Handlungen, die diesem Bild entsprechen. Überlege dir am besten gleich morgens, wie du heute als deine beste Version von dir selbst agieren willst.

2. Was ist das Beste, das heute passieren kann?
Indem du dich innerlich darauf einstellst, dass etwas Gutes möglich ist, machst du dich empfänglich dafür. Vielleicht führst du ein inspirierendes Gespräch, genießt einen Moment der Ruhe oder du erlebst einen kleinen Durchbruch bei einem Projekt. Vielleicht schenkst du jemandem ein Lächeln und verbreitest Freundlichkeit.
Mein Beispiel: Meine Antwort auf diese Frage kann ganz simpel ausfallen: Ich verbringe eine entspannte Mittagspause, in der ich mit meinen Hunden 20 Minuten an der Isar spazieren gehe. Ein Highlight des Tages, das auf meinen Wert „Gesundheit“ einzahlt und auf meine Fitness insgesamt. Was ist es bei dir?
3. Was kann ich heute besser machen als gestern?
Es geht bei dieser Frage nicht darum, dass du dich von Grund auf verändern sollst. Vielmehr passiert Wachstum in kleinen Schritten.
Schon eine winzige Verbesserung wie zum Beispiel freundlicher mit dir selbst zu sein, etwas bewusster zu essen oder rechtzeitig Feierabend zu machen, bringt dich langfristig weiter.
Hier kommt Zeitmanagement ins Spiel. Wenn wir unsere Zeiten zu tracken beginnen und uns selbst gegenüber Rechenschaft ablegen, was wir den ganzen Tag über getan haben, zeigen sich Auffälligkeiten.
Zum Beispiel, dass die Zeiten auf Social Media wie LinkedIn oder Insta sich schnell mal auf 20 Minuten summieren. „Krass! Wie kann das sein? Ich wollte doch nur eben kurz mal was nachschauen!“
Freu dich, wenn du so etwas entdeckst. Denn das ist ein perfekter Ansatzpunkt, um es am nächsten Tag besser zu machen – oder am besten gleich heute. Reduziere deine Social Media Zeit heute um 5 Minuten. Die gewinnst du für produktive oder kreative Tätigkeiten. Vielleicht sind das auch genau die 5 Minuten, die dir für deine Meditation schon immer gefehlt haben!
4. Welchen kleinen Schritt kann ich heute tun, um ein großes Problem leichter zu machen?
Manche Themen in unserem Leben wirken sehr komplex. Doch auch ein großes Problem lässt sich in kleine Schritte unterteilen. Wenn du eine große Aufgabe hast, mache dir die Mühe und notiere die einzelnen kleinen Teile, die zu bewältigen sind.
Du kennst wahrscheinlich den Spruch: Wie frisst eine Maus einen Elefanten?
Die Antwort: Häppchen für Häppchen.
Überlege dir: Was ist ein kleiner, konkreter Schritt, den du heute gehen kannst?
Mit jedem winzigen Schrittchen, das du gehst, gewinnst du Momentum.
Das kann bedeuten, sich bei großen Aufgaben einen Timer zu stellen, und fürs Erste, nur ein Pomodoro lang – also 25 Minuten – daran zu arbeiten. Das fühlt sich machbar an. Und meistens möchte man dann weiter dranbleiben.

5. Was muss ich heute wirklich erledigen?
Nicht alles ist gleich wichtig. Definiere klar, was heute unbedingt getan werden sollte, um deine langfristigen Ziele zu unterstützen. Das verschafft dir Fokus und das gute Gefühl, das Wesentliche im Blick zu behalten.
Bevor ich meinen Arbeitstag starte, frage ich mich: Was ist die eine Sache, die ich heute unbedingt erledigen will? Diese eine Sache notiere ich mir und beginne damit. Wie genau die 1-Ding-To-do-Liste funktioniert, habe ich in diesem Artikel beschrieben: Warum du mehr als eine To-do-Liste brauchst. brauchst/
6. Wofür bin ich heute dankbar?
Dankbarkeit ist eine echte Kraftquelle. Mit Dankbarkeit richten wir den Fokus automatisch auf das Positive, selbst an Tagen, die anstrengend wirken.
Frag dich: Was ist heute schon da, wofür ich dankbar sein kann? Vielleicht gibt es einen Menschen, der dich unterstützt. Oder du nimmst wahr, dass du dankbar sein kannst für deine Gesundheit. Du könntest auch dankbar sein für einen kleinen Genussmoment oder einfach die Tatsache, dass du heute die Chance hast, neu zu beginnen.
Dankbarkeit macht den Tag nicht nur leichter, sondern auch reicher.
Dankbarkeit zu kultivieren, ist sehr wertvoll, um die eigenen Energie zu erhöhen. Dass Dankbarkeit wirkt, ist im Rahmen der Positiven Psychologie erforscht worden.
Empirische Befunde einer Studie der FOM Hochschule für Oekonomie & Management (2023) zeigen, dass sich das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs positiv auf Achtsamkeit und Dankbarkeit und dadurch auch auf Coping und Stress auswirkt. Denn Dankbarkeit bewirkt mehr Achtsamkeit, was wiederum die Stressbewältigung verbessert.
7. Was kann ich heute Neues ausprobieren?
Wachstum und Lebendigkeit entstehen, wenn wir die Komfortzone verlassen.
Neues zu probieren, muss keine Riesensache sein, es gibt so viele kleine Möglichkeiten: Vielleicht probierst du eine neue Kombination deiner gewohnten Kleidung aus, hörst andere Musik oder einen neuen Podcast. Oder du gehst einen anderen Weg zur Arbeit. Du kannst auch jemand ansprechen oder jemandem eine Nachricht schicken, den du schon lange kontaktieren wolltest. Beobachte, was das mit dir macht.
In meinem Sportstudio werden beispielsweise viele Kurse angeboten und von Zeit zu Zeit probiere ich etwas Neues davon aus. Das ist immer spannend, macht Spaß und erweitert den Horizont.
8. Werde ich mich in einem Jahr noch an den heutigen Tag erinnern?
Die meisten Tage verschwinden aus unserem Gedächtnis. Das ist nicht schlimm. Im Gegenteil: Es nimmt Druck raus, dass wir jeden Tag „perfekt“ leben müssen. Oft reicht es, dass wir einen Tag einfach gut genug leben und auf unser Energie- statt Zeitmanagement achten.
Denke trotzdem darüber nach, ob heute ein Tag ist, an den du dich am Ende deines Lebens gerne erinnern würdest und überlege, ob dieser Tag so gestaltet ist, dass du dich daran erinnern möchtest.
Frage dich:
- Ist heute ein Tag, der mein Leben so zeigt, wie ich es gerne führen möchte?
- Ist heute ein Tag, der mich glücklich macht, weil dieser Tag für Glück, Liebe und Dankbarkeit steht?
- Was könnte ich tun, um den heutigen Tag besser zu machen?
- Welche Kleinigkeit könnte ich hinzufügen?
9. Wie wird heute ein Wow-Tag?
Und wenn du Lust hast, den Tag besonders zu machen? Dann setze ein kleines Highlight: Mache etwas, das du schon lange vor dir herschiebst. Wage einen mutigen Schritt, triff eine Entscheidung oder schaffe einen Moment, der dir und anderen Freude schenkt.
Manchmal kann es eine kleine Sache sein, die dir einfach gute Laune macht.
- Kaufe dir einen Blumenstrauß und stelle ihn auf!
- Sprich mit jemandem, den du schon lange nicht mehr gesehen hast.
- Melde dich für einen neuen Kurs an.
- Mache mehrere Fotos von dir an diesem Tag, um ihn besonders zu erinnern.

10. Wenn ich nur noch eine Woche zu leben hätte, mit wem würde ich sie verbringen?
Wer ist dieser Mensch? Ist es dein Partner, ein Kind, deine Freundin? Oder vielleicht du selbst? Tue heute bewusst etwas für ihn oder sie (oder für dich). Es muss nichts Großes sein. Vielleicht nimmst du dir die Zeit für einen Anruf, ein liebevolles Wort, ein bewusstes Nein, das dir Freiraum schenkt.
Lenke deine Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Personen in deinem Leben und schenke ihnen Aufmerksamkeit. Du wirst sehen, Beziehungen sind sehr dankbar und gedeihen, wenn sie gepflegt werden.
11. Fazit
Diese Fragen sind kein To-do-Plan, sondern eine Einladung zu einem bewussteren Leben. Sie helfen dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren, kleine Schritte zu gehen und gleichzeitig offen für das Schöne und Unerwartete zu bleiben.
Du musst nicht alle zehn Fragen jeden Tag beantworten. Such dir ein oder zwei heraus, die heute mit dir räsonieren – und schau, wie sich dein Alltag verändert.
👉 Welche Fragen kennst du, die du hilfreich findest? Teile sie hier gerne in den Kommentaren!
Herzlichst deine
Gina
P. S.👉 Wenn du dein Energie- und Zeitmanagement vertiefen willst, melde dich gerne für ein Coachinggespräch mit mir.
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