Klarheit finden
3 Wege, wie du von der Verwirrung in eine neue Ausrichtung findest

Den Weg in die Klarheit finden

Endlich Klarheit: Wie du Chaos ordnen und Orientierung finden kannst

„Was willst du?“ fragt dich jemand. Doch du zögerst. Und deine Antwort lautet: „Ich weiß es nicht.“

Dann heiße ich dich willkommen im Club der Menschen, für die Entscheidungen nicht so leicht sind oder die länger brauchen, um sich klar zu entscheiden.

Nichtwissen fühlt sich unangenehm an. Nicht zu wissen, ob ich das Eine oder das Andere tun will, ob ich etwas Neues starten will oder etwas loslassen möchte, macht Stress. Es bringt uns in eine Phase der Unsicherheit und verletzt damit unser Grundbedürfnis nach Sicherheit.

Die Worte „ich weiß es nicht“ sind daher für die meisten Menschen stressig und manche scheuen sich sogar, Unwissenheit oder mangelnde Klarheit im Leben überhaupt zuzugeben.

Verwirrung fühlt sich an wie feststecken und es scheint, als hättest du nicht die richtige Ausrichtung oder im schlimmsten Fall ganz deinen Kompass verloren. Vielleicht zweifelst du in dem Moment sogar daran, dass du jemals die Lösung für dein Thema finden wirst.

Wenn also deine Antwort auf die Frage: „Was willst du?“ lautet, „ich weiß es nicht, ich brauche Klarheit…“ dann schwirrst du um das Thema herum wie die Motte um das Licht. Möglicherweise schiebst du auch das Thema immer wieder auf und wartest auf eine Eingebung oder ein Zeichen. Die Unklarheit führt dann zu einer Aufschieberitis.

Die schlechte Nachricht: Durch Aufschieben wirst du die Lösung nicht finden.

Nach der Perle tauchen

Stell dir vor, du bist eine Perlentaucherin, die nach wertvollen Perlen im Meer taucht. Wenn du das erste Mal ins Wasser springst und tauchst und dein Netz nach oben ziehst, ist alles, was du hochziehst: Steine und Schlamm!

Jetzt, stell dir vor, du hörst auf zu tauchen. Nur weil du einmal einen Fang mit Schlick und leeren Muscheln an Deck deines Bootes gezogen hast. Das wäre sehr schade! Denn natürlich wirst du bei deinem Fang etwas Schlamm dabei haben. Was du suchst, ist schließlich die Perle in einer Muschel – und die ist kostbar und kommt selten vor.

In unserem Leben reagieren wir jedoch häufig so: Wenn wir die Antwort auf etwas nicht wissen, hören wir auf zu tauchen. Denn das Tauchen kostet Mühe und ist anstrengend. Besonders dann, wenn wir eine große Entscheidung oder Veränderung vor uns haben.

In Wahrheit kann es aber sein, dass du dich erst durch eine ganze Menge Schlamm und Steine des Nichtwissens durchwühlen musst, bevor du zur wertvollen Perle des Wissens gelangst.

Das bedeutet: Wenn du dich von der ersten Unsicherheit des „Ich weiß es nicht“ davon zurückhalten lässt, weiter nach deiner Antwort zu suchen, wirst du sie niemals finden.

Die Klarheit folgt auf das Nicht-Wissen

Es ist allerdings ein Missverständnis anzunehmen, dass „Nichtwissen“ schlecht und „Wissen“ gut ist.

Denn Nicht-Wissen und Wissen sind nicht die zwei Pole eines Kontinuums zwischen denen sich eine Person hin- und hergerissen fühlt.

Vielmehr ist es so, dass die Person, die sich in der Verwirrung befindet, schon ein Stück vorangekommen ist. Nicht-Wissen ist also die Basis, um sich überhaupt zu bewegen und zu einem Wissen hinzugelangen.

Das Nicht-Wissen annehmen

Verwirrung und Nicht-Wissen gehen der Klarheit voraus. Verwirrung ist demzufolge eine ganz natürliche und gute Sache! Denn es bedeutet, dass du deinen Geist auf eine neue Ebene der Klarheit ausdehnst und dich im Wachstum befindest.

Wenn du etwas Neues lernst, kannst du das deutlich spüren. Bevor das neue Wissen verinnerlicht und automatisch abrufbar ist, geht dem eine Phase der Verwirrung voraus. Das neue klingt aufregend und ungewohnt, du betrittst die Lernzone und wagst einen Schritt über die Komfortzone hinaus. Das fühlt sich am Anfang wackelig an, bevor es vertraut wird.

Wenn du also eine gewisse Verwirrung bemerkst und denkst „Ich weiß noch nicht, wie weiter…“ dann freue dich, dass du dich in der Lernzone befindest!

Es bedeutet, dass du auf dem richtigen Weg bist. Und wenn du den Mut hast, trotz der Verwirrung in Bewegung zu bleiben, wirst du deine Komfortzone erweitern und die Klarheit für die nächsten Schritte finden, die du suchst.

Von der Verwirrung zur Klarheit

Wenn du dich wie eine Perlentaucherin an die Arbeit machst und nach den Perlen deiner Antwort suchst und sie noch nicht gefunden hast, ist es wichtig tiefer zu tauchen.

Doch was bedeutet „tauchen“ im wirklichen Leben? Stelle es dir wie eine mentale Entdeckungsreise zu mehr Klarheit und Fokus vor.

Perlentauchen“ ist eine Art der Selbstreflexion, die auf drei Arten möglich ist:

  1. Journaling – freies Schreiben
  2. Gespräch oder Coaching
  3. Meditation / Achtsamkeit

Der entscheidende Punkt bei all diesen Tiefgängen des Perlentauchens ist es, dass du Zeit damit verbringst, neugierig nach möglichen Lösungen zu suchen.

Journaling für Klarheit

Journaling – oder freies Schreiben – ist unkompliziert und überall möglich. Vielleicht hast du ja schon einige Ideen. Ob diese Ideen gut sind oder schlecht, ist erstmal unwichtig. Beim freien Schreiben geht es darum, durch den Prozess eine Klarheit im Denken zu erreichen. Also zunächst mit einer Art „Braindump“ alles aufs Papier zu bringen, was im Kopf herumschwirrt – und damit eine Selbstreflexion zu ermöglichen.

  1. Nimm dir ein paar Blatt Papier und einen Stift.
  2. Stell dir eine klare Frage: „Was will ich?“ oder „Was ist mein Ziel beim Thema _______?“
  3. Schreib ungefiltert auf, was dir in den Sinn kommt.
    Es kann mit den Worten „Ich weiß es nicht“ beginnen.
    Und anschließend machst du mit der Umkehrung weiter: „Was ich jedoch weiß, ist…“
    Was auch immer dir in den Sinn kommt, schreibe es auf!
  4. Gehe nicht in die Bewertung. Du untersuchst nicht jeden kleinen Stein, um zu sehen, ob er eine Perle enthält. Du optimierst für die Praxis des Tauchens.
    Indem du dich auf den Prozess einlässt, konzentrierst du dich auf das, was du beim Tauchen nach den Perlen kontrollieren kannst.
  5. Schreibe innerhalb eines fokussierten Zeitblocks von 20-90 Minuten alles auf, was dir zum Thema in den Sinn kommt. Ohne abzusetzen, lass dich nicht dabei unterbrechen. Im Idealfall schreibst du gleich am Morgen, wenn dein Geist frisch ist und von Außen noch keine Einflüsse hineingekommen sind.
    Wenn du beim Schreiben eine Perle findest… gut! Und wenn nicht… auch gut! Akzeptiere es, dass noch immer Chaos besteht. Selbst wenn du keine Klarheit findest, nimmst du etwas für dich mit. Nämlich die Fähigkeit, mental dein Gebiet zu erkunden. Du übst also die Fähigkeit, durch die Gewässer der Verwirrung zu tauchen. Das ist keine leichte Arbeit.
  6. Gönn dir eine Pause und wiederhole das Journaling zu einem späteren Zeitpunkt.

Klarheit durch Aussprechen

Eine weitere Möglichkeit um Klarheit zu gewinnen, ist mit einer anderen Person über dein Thema zu sprechen. Das Klima des Gesprächs sollte vertrauensvoll sein und dir den Raum bieten, in Ruhe deine Gedanken zum Thema auszusprechen. Du kannst mit einer Freundin oder einem Freund sprechen oder mit Kolleginnen oder Kollegen und Familienmitgliedern.

Eine sehr wirkungsvolle Art von Gespräch ist ein Coaching mit einem ausgebildeten Coach, der dir hilfreiche Fragen stellt und neue Perspektiven zum Thema mit dir erarbeitet.

Die Art und Weise, dein Für und Wider und deine Gedanken auszusprechen und mögliche Lösungen zu erwägen, entspricht dem Tauchen des Journalings. Es gibt keine Garantie, dass du eine Perle findest. Aber du entdeckst neue Möglichkeiten, indem du darüber sprichst.

Doch was machst du, wenn du dich verwirrt fühlst und niemanden hast, mit dem du reden kannst? In dem Fall ist es auch möglich, dass du mit dir selbst sprichst. Entweder einfach so – an einem Ort, wo du ungestört bist. Oder auf eine kreative Art und Weise über ein Handy-Video.

Aussprechen per Video:

  1. Schnapp dir dein Handy und nimm ein Video von dir auf, in dem du über dein Thema sprichst. Das fühlt sich vielleicht seltsam an, ist jedoch hilfreich.

Warum? Es ist an sich schon hilfreich, deine Herausforderung zu formulieren und über mögliche Wege nach vorne zu sprechen. Du erhältst dabei in dem Moment allerdings kein Feedback von einer anderen Person.

  1. Sieh dir das Video noch einmal an und stell dir vor, es wäre dir von deiner Freundin gesendet worden, die einen Rat von dir haben möchte. Was würdest du zu ihr sagen? Was würdest du deiner guten Freundin in der Situation raten?

Probiere einfach die unterschiedlichen Wege aus und sei neugierig, wie dein persönlicher Weg in die Klarheit ist.

Meditation für Klarheit

Wenn du dich in der Verwirrung befindest, fühlt sich das so an, als ob du bei einem Sprung in ein Gewässer den Sand am Boden ordentlich aufgewühlt hast und der Sand wild herumwirbelt und alles vernebelt. In so einem Sandnebel kannst du keinen klaren Gedanke fassen. Deshalb ist es wichtig, den Geist erstmal zur Ruhe zu bringen und den Sand im Geiste sich setzen zu lassen.

Nicht die Suche nach noch mehr Informationen bringt den Geist zur Ruhe, sondern eine Praxis der geistigen Achtsamkeit. Meditation in ihrer klassischen Form mit Sitzen und dem Ziehenlassen der Gedanken ist ein Weg, um eine Klarheit im Denken zu erreichen.

Meditationspraxis:

  1. Nimm dir 10 – 20 Minuten Zeit und sorge dafür, dass du ungestört bist.
  2. Stelle dir einen Timer.
  3. Setze dich aufrecht hin oder in deinem Meditationssitz
  4. Entscheide dich für das Thema, das du lösen möchtest.
  5. Gib einen Wunsch an das Universum, dass du Klarheit finden möchtest. Sage dir: „Möge ich Klarheit finden zu meinem Thema“ – oder „Ich bitte um Klarheit“.
  6. Lasse die Gedanken ziehen, die zum Thema auftauchen und beobachte ohne Bewertung.

Mit der Meditation bringst du den wirbelnden Sandnebel in deinem Geist zur Ruhe. Es ist universell und für jeden geeignet, unabhängig von Alter, Beruf oder Lebenshintergrund. Auch hier gilt: Wenn du eine Erkenntnis hast, ist es großartig. Wenn nicht – genieße den Vorgang an sich und sei zufrieden, dass du dir eine gute Achtsamkeitspraxis gegönnt hast.

Tauche in deine eigene Tiefe, finde deine Perlen

Hast du ein Thema, das dir immer wieder durch den Kopf geht, das dich umtreibt? Ist es wie Nebel in deinem Kopf und fühlt sich an wie eine Verwirrung?

Akzeptiere das Nicht-Wissen, denn es gibt dir die Möglichkeit zu lernen, zu wachsen und dich weiterzuentwickeln. Und die mentale Übung des Perlentauchens zu probieren.

Wie gehst du jetzt am besten vor, nachdem du diesen Artikel gelesen hast?

  1. Schaffe dir ungestörten Freiraum, 20 – 30 Minuten. Stell dir einen Timer.
  2. Wähle eine der oben genannten Methoden aus.
  3. Fange an, nach deinen Perlen zu Tauchen. Konzentriere dich nicht auf das Bedürfnis, eine Antwort zu haben. (Genieße den Prozess. Also „Schreiben“ ist dein einziges Ziel beim Journaling, „Sitzen“ ist dein Ziel der Meditation und „Sprechen“ dein Ziel beim Aussprechen.)
  4. Beende diese Übung in der Zeit, die du dir vorgenommen hast.
  5. Komme später wieder darauf zurück – wiederhole es über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel über eine Woche lang.

Noch mehr Klarheit gewinnen

Um der Klarheit mehr Priorität einzuräumen, ist es sinnvoll, proaktiv damit umzugehen. Das heißt, dass du dir Zeiten einplanen solltest, in denen du die Übungen machst. Anstatt dich an der Verwirrung zu stören, gehe aktiv damit um.

Mache es dir zur Gewohnheit, dich nach innen zu verbinden, um Klarheit über deine größten Herausforderungen, Chancen und Wachstumspotenziale zu finden.

Wenn du eine Idee bekommen möchtest, wie die Klarheit entsteht, die nur ein Coaching-Gespräch bietet, melde dich für ein 1:1 Klarheitsgespräch bei mir. Oder schau dir gern mal mein Programm „Klarheit & Flow“ an. Weitere Informationen findest du hier.

Unabhängig davon, für welchen Ansatz du dich entscheidest… Ich hoffe, dass du Freude am Tieftauchen hast und deine Perlen findest und mit diesen Tipps ein wenig näher dazu kommst, deine Ziele auf leichte Art und Weise zu erreichen!

Herzlichst
Gina

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